Armbrustsport: ein Einsteigerguide

Als Präzisions- und Hobbysport macht sich das Armbrustschießen so langsam einen Namen. Was Interessierte zu dem spannenden Thema wissen sollten und mit welchem Gear der Einstieg am besten gelingt, verrät dieser Beitrag.

Tradition trifft Moderne – im Armbrustsport

Armbrust

Im Mittelalter gehörten Handwerker, die Armbrüste herstellten, zu einer hoch angesehenen Zunft – und diejenigen, die sie verwendeten, zu den entscheidenden Faktoren in vielen Kämpfen. Geübte Armbrustschützen verteidigten mit verheerenden Schüssen Burgen und Befestigungsanlagen vor feindlichen Übernahmen. Im Vergleich zum Bogen, der bereits vor 30.000 Jahren aufkam, ist die Armbrust eine junge Waffe, immerhin wurden Prototypen erst vor knapp 2400 Jahren erfunden.

Dennoch ist sie heute ebenso als Sport- und Jagdgerät beliebt. Und sie hat sich selbstverständlich parallel mit dem Bogen weiterentwickelt: Leichte, robuste Materialien und das Prinzip des Flaschenzugsystems erleichtern ihre Handhabung erheblich, machen sie schneller und stärker – und vor allem für den Hobbysport und in zahlreichen Ländern auch für die Jagd attraktiv. Damit ist zu einem anspruchsvollen Sportinstrument avanciert. Der Armbrustsport trainiert die Präzision und das räumliche Denken. Gleichzeitig bietet er viel Ruhe und eine willkommene Auszeit vom hektischen Alltag. Wer damit draußen unterwegs ist, bekommt Frischluft und Bewegung mit dazu.

Welche Armbrustsport-Ausrüstung ist sinnvoll für Anfänger?

Armbrust

Armbrustmodelle gibt es viele, am häufigsten genutzt ist die hochmoderne Compoundvariante, da sie das Spannen erheblich erleichtert. Zu erkennen ist sie an den Cams, also den Rollen, über die die Sehnen und Kabel verlaufen. Für den Einstieg genügt ein einfaches Set aus Armbrust und Bolzen – später darf es ruhig ein besseres Modell sein, das optimal zum Schützen und seinem Vorhaben passt. Eine gute Beratung von Profis ist im Armbrustsport generell sinnvoll, auch wenn, anders als beim Bogensport, die Muskelkraft beim Zuggewicht keine so große Rolle spielt. Spannhilfen und Kurbelspanner machen selbst 250 lbs und mehr leicht zu handhaben. Trotzdem ist es sinnvoll zu wissen, welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Armbrustmodelle bieten und welche Bolzen zu ihnen passen.

Bolzen

Die Bolzen sind vermutlich der beratungsintensivste Teil. Viele Eigenschaften und Zahlenwerte spielen hier mit rein: Material, Länge, Durchmesser, Gewicht etc. Oft steht dabei, für welche Geschwindigkeit sie geeignet sind, aber wichtig ist zum einen auch die Befiederung, zum anderen, wie die Spitzen befestigt werden. Und gerade letztere machen ebenfalls viel aus, sollten sie doch bestens zum Schießvorhaben passen. Übrigens: Carbon ist heutzutage das Material der Wahl. Es ist leicht und besitzt wunderbare Flugeigenschaften. Fiberglas findet sich häufig in Anfängerbolzen.

Weiteres Zubehör zum Einstieg

  • Spannhilfe
  • Sehnenwachs und Armbrustpflege
  • Transporttasche für Armbrust und Zubehör
  • Köcher zum Anbauen oder für den Gürtel
  • Schießhilfen wie ein Visier

Sicherheit im Armbrustsport

Das Wichtigste zum Schluss: Eine Armbrust ist kein Spielzeug. Die Bolzen erreichen extreme Geschwindigkeiten von bis zu 400 km/h – und fliegen damit vergleichsweise weit. Weil eine gespannte Armbrust die Energie speichert, ohne dass der Schütze sie halten muss, fällt sie in Deutschland unter das Waffengesetz. Ein Waffenschein ist nicht notwendig, allerdings dürfen nur volljährige Personen eine Armbrust erstehen. Da ein Armbrustbolzen weit und mit hoher Durchschlagskraft fliegt, darf die Armbrust nur dort benutzt werden, wo sie keinerlei Gefahr für Mensch und Tier darstellt – also zum Beispiel auf einem gesicherten, gut einsehbaren Privatgrundstück mit passenden Backstops oder etwa auf einem dafür eingerichteten Schützenvereinsgelände.

Beitragsbild: © hunmanart –123RF

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